Über mich
Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog!
Mein Name ist Christine und ich bin zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Blogs 2025 bereits unglaubliche 57 Jahre alt.
Nun fragst du dich sicher: Warum um alles in der Welt fängt man in diesem Alter noch mit einem derartig neumodischem Kram an? Warum einen Blog?
Ganz einfach:
Ich liebe schreiben.
Ich möchte meine Erfahrungen teilen.
Und ich möchte anderen, vor allem Frauen, ganz besonders wenn sie vielleicht auch schon über 30, 40, 50 oder 60 sind Mut machen, es mir gleich zu tun und sich ihre Träume zu verwirklichen.
Denn die Reaktion, die ich am häufigsten auf meine Reisepläne hin gehört habe war:
„Mutig! Das würde ich mich niemals trauen!“

Alleine als Frau Ü50 mit Rucksack durch Indien? Na klar!
Als ich im Bekanntenkreis meinen Plan kundtat, in meinem Alter alleine als Frau mit dem Rucksack selbstorganisiert durch Indien zu reisen reichten die Reaktionen von purem Entsetzen über Bewunderung bis hin zu Fassungslosigkeit.
Ich wiederum war äußerst erstaunt über diese Reaktionen.
Der Traum meiner Kindheit
Für mich war Indien immer schon der Traum meiner frühesten Kindheit, seit ich im Haus meiner Großeltern am wunderschönen Chiemsee Fritz Langs Indienepos „Der Tiger von Eschnapur“ und dessen Fortsetzung „Das indische Grabmal“ gesehen hatte.
O.k., Kitsch sagt man in der heutigen Zeit. Nicht die eigentliche Liga von Fritz Lang, sagen Kritiker. Aber hey- für eine fünfjährige eröffnete sich damit eine vollkommen neue, bunte, farbenprächtige, wunderbare Welt!
Sogar meine geliebte Hündin Sitha benannte ich Jahrzehnte später nach der Protagonistin. Sitha bedeutet so viel wie treue Gefährtin. Was für einen besseren Namen könnte es für einen treuen Hund geben?

Bhagwan/Osho, die Sanyasin und der Hippietrail
In meiner Jugend dann wollte plötzlich jeder nach Indien. Ashrams waren in, Gurus wie Bhagwan, später Osho, oder der Guru der Beatles waren angesagt, Spiegelreporter Jörg Andrees Elten mutierte zum Sannyasin und löste mit seinem Buch „Ganz entspannt im Hier und Jetzt“ eine ganze Massenbewegung, um nicht zu sagen Massenhysterie aus.
Indien war weithin das gelobte Land. Man lief barfuß wie die Inder, man lebte vegetarisch, meditierte, suchte nach dem Sinn des Lebens und versuchte sich selbst zu finden. Materielles war nicht mehr so wichtig, Selbstfindung war in. Das Wissen um den Zusammenhang von Körper und Seele wurde publik.
Der Einfluss ist bis heute allenorts spürbar, nur haben die Menschen den Ursprung vergessen.
Vom gelobten Land zum gefährlichsten Land der Welt
Und nun, im Jahr 2025 waren die Reaktionen und die Assoziationen zu Indien plötzlich vollkommen anders. Das absolute Gegenteil. Youtube sei voll von hygienischen Missständen beim Streetfood, wurde mir berichtet und von unfassbarem Dreck allerorts.
Von Vergewaltigungen und Morden wurde mir erzählt und tatsächlich, eine entsprechende Recherche ergab, dass Indien im Jahr 2018 als das gefährlichste Land der Welt für Frauen weltweit galt.
Oje… jetzt wurde mir dann doch ein wenig mulmig.
Sollte ich tatsächlich in meinem Alter ganz alleine als Frau in das gefährlichste Land der Welt für Frauen reisen?
Na klar, dachte ich.
Gesagt getan.
Hatte sich wirklich das Land derartig verändert oder nur die gesellschaftliche Einstellung dazu? Das galt es herauszufinden. Aufgrund der vielen Unkenrufe im Vorfeld teilte ich täglich meinen Status und damit auch Lebenszeichen auf WhatsApp.
Vom WhatsApp-Status zum Blog
Die Resonanz war ausgesprochen positiv. Mir schrieben plötzlich Menschen, von denen ich seit Jahren und Jahrzehnten nichts gehört hatte oder auch Leute, die ich nur ganz flüchtig kannte. Das Interesse war offenbar riesig.
Einige rieten mir, doch ein Buch über diese Reise zu schreiben.
Keine schlechte Idee, dachte ich. Nicht nur um meine Erlebnisse zu teilen. Auch um das offenbar sehr schlechte Bild von Indien wieder gerade zu rücken. Um anderen Menschen Mut zu machen, auch zu reisen, sich nicht von Vorurteilen abhalten zu lassen. Und nicht zuletzt um Mut zu machen, alleine zu reisen, denn so bekommt man einen völlig anderen Eindruck von Land und Leuten.
Doch dazu mehr in meinem Beitrag Alleine Reisen: Vorteile und Nachteile deines SoloAdventures
Wir leben in einer glorreichen Zeit.
Noch.
Und zu guterletzt: das Leben ist kurz, es geht vorüber. Wir alle haben 2020 mit Covid19 / Corona erlebt, dass die große Freiheit des Reisens, mit der wir alle aufgewachsen sind, ganz plötzlich zu Ende sein kann und wahrscheinlich auch irgendwann wieder zu Ende sein wird. The world is changing…die Welt ändert sich. Eine neue Pandemie kann kommen und auch der Weltfrieden ist nicht für immer gesichert. Wir sind in einer glorreichen Zeit aufgewachsen. In einer Zeit, in der Reisen für fast jeden möglich war, durch das Flugzeug auch in weit entfernte Gebiete in kürzester Zeit. Wir haben das immer für selbstverständlich genommen, doch das ist es nicht. Den Hippietrail der siebziger gab es schon ab den neunzigern nicht mehr, da Afghanistan und der Iran, durch die die Züge gingen, keine empfehlenswerte Urlaubsziele mehr sind. Doch noch können wir reisen, bzw. gerade wieder.
Ich möchte Mut machen, Dinge nicht aufzuschieben, denn man weiß nie, ob man sie je nachholen kann.
Ich möchte Mut machen, deine Träume zu verwirklichen.
Jetzt.
München, 11.4.25
Update: Am 22.4.25, gerade mal 11 Tage nach diesem Posting kam es zu einem Terroranschlag in Kaschmir mit 27 ermordeten Touristen und in der Folge zu einer Reisewarnung für Teile von Rajasthan, darunter meine Lieblingsstadt Jaisalmer in welcher ich wenige Wochen zuvor noch war. Wieder hat sich bestätigt – wenn du etwas wirklich tun willst – tu es gleich. Warte nicht. Du weißt nie, wie lang es noch geht…